Hallo, Leser, falls es euch noch geben
sollte.
Ich habe leider immer noch nicht viel
zu erzählen, das ist natürlich äußerst schade, aber ich wäre
nicht ich, wenn ich nicht eine elegante Lösung dafür hätte: Ich
poste einfach einen Text, den ich verfasst habe und beschäftige euch
damit. Also dann: Action!
*Sarkasmus on*Wenn Menschen Literaturwettbewerbe, oder zumindest die Herzen der Leser gewinnen möchten, schreiben sie oftmals ach-so-betroffene Texte über die armen Menschen in Afrika, denen es schlecht geht, während wir Mitteleuropäer in Saus und Braus leben. Solche Gutmenschenliteratur hat sogar schon Nobelpreise gewonnen (, oder auch Poetry-Slams in der Schule, weshalb ich mich dazu berufen fühle, zu kontern). Doch seien wir mal ehrlich: Welche Probleme hat so Mensch in Afrika? Vergleichen wir den Tagesablauf eines Schwarzafrikaners mit dem eines Deutschen, fällt uns auf, dass das Leben da drüben eigentlich gar nicht so schlecht ist.
Der Schwarzafrikaner Wumbaba wacht auf,
geweckt durch einen warmen Sonnenstrahl, der ihm, durch die Ritzen
des Daches seiner Lehmhütte scheinend, an der Nase kitzelt und ihm
vermittelt: Es ist ein guter, schöner Tag. Fröhlich gesinnt sammelt
er seine 10 Kinder ein und kann während eines fidelen
Morgenspaziergang zum gerade einmal 5 Kilometer entfernten Brunnen in
den Tag starten, nebenbei führt er fröhliche Gespräche mit seinen
Kindern, die glücklicherweise nicht in die Schule müssen und so
viel mehr Zeit dazu haben, familiäres Leben zu zelebrieren.
Kaum haben sie ihren Spaziergang hinter
sich gebracht und sind wieder zu Hause angekommen können die Kinder
sich freuen: Sie brauchen nicht im Haushalt arbeiten, die meisten
brauchen nicht mal ihre Betten machen, weil es keine oder nur wenige
Betten gibt. So bleibt viel mehr Zeit dafür übrig, Müll von
Schrottplätzen zu sammeln, um sich daraus wunderschöne Spielzeuge
oder Musikinstrumente zu basteln. Diese Kinder vermitteln sich selbst
handwerkliche Fähigkeiten, von denen unsereiner nur Träumen kann.
Eine Welt, so fernab von kapitalistischen Grundsätzen gibt es
wahrlich nur selten. Eine Welt, in der zählt, was man kann, nicht
was man hat, in der man etwas erreichen kann, wenn man sich die
Fähigkeiten antrainiert. Das ist einfach wunderbar.
Diese Menschen verbringen die meiste
Zeit draußen, frische Luft atmend, im warmen Schein der Sonne und
das Beste ist: Sie bekommen nicht mal einen Sonnenbrand.
Einige echauffieren sich jetzt sicher
darüber, dass diese „armen Menschen“ so wenig Wasser hätten, um
damit irgendwas zu machen, doch was brauchen sie denn? Durch das
warme Wetter brauchen sie kaum Kleidung, die sie waschen müssten und
den Boden schrubben müssen sie auch nicht, weil Schlamm nicht
unbedingt einen guten Boden abgibt. Außerdem: GUT! SIE HABEN WENIG
WASSER! Aber sie WISSEN noch, woher es kommt! Wer von uns kann das
behaupten!?
Nun gut, zurück zum Tagesablauf.
Nachdem sich alle ordentlich ausgetobt haben, gibt es ein kleines,
aber feines Mahl, für die versammelte Familie. Sie mögen nicht viel
haben, aber wenigstens werden sie nicht fett. Nach einem solchen Tag
fällt es natürlich leicht, erschöpft auf eines der Betten, den
Boden oder einen Bruder beziehungsweise eine Schwester zu fallen und
einzuschlafen. Ein weiterer Punkt, den ich schon mal angeschnitten
habe: Diese innige Nähe, das abendliche Kuscheln. Es ist einfach
rührend, zu sehen, wie diese Menschen miteinander leben.
Wer von uns kann behaupten, ein derart
entspanntes Leben zu führen? Wenn wir aufwachen, durch den Lärm
unseres Handys oder eines diversen anderen Weckers und nach draußen
blicken, schlägt und der bewölkte Morgen entgegen und vor allem
aufs Gemüt. Wenn der Morgen so beginnt, wie soll es da denn bitte
besser werden?! Aufstehen, ins Bad, unter die Dusche. Woher kommt
eigentlich dieses Wasser, das wir benutzen und was ist da alles drin?
Ist euch eigentlich bewusst, dass da schon mal Pipi und Kacka drin
war? Iiiiieh. Und damit putzen wir uns auch noch die Zähne! Und
machen noch eigene Pipi und Kacka rein, wie eeeeeekelig! Nach der
Morgentoilette stehen wir dann vor dem Spiegel. Kann ich das
anziehen? Kann ich mir das leisten? Bin ich nicht viel zu dick?
(Unser Gewicht ist eine Sache, die uns schwerstens belastet. Wir
haben einfach viel zu viel Essen! Unsere Hände sind sogar so fett,
dass wir in der Pringlesdose steckenbleiben, wenn wir die Chips
herausnehmen. Und das andere Extrem ist auch nicht besser: Models
essen garantiert weniger als ein durchschnittlicher Mensch in der
dritten Welt. Also, wo ist das Problem?) Passt das farblich? Ist das
nicht voll 'out'? Kurz darauf ist es dann soweit, wir müssen in die
Schule oder zur Arbeit, die uns schon so lange ankotzt und sinnlos
ist, nur damit wir eine Zukunft haben und Geld verdienen (können).
Das brauchen wir dafür, um uns überteuerte Kleidung (Ist euch in
dem Zusammenhang mal aufgefallen, dass Unterwäsche umso teurer wird,
je weniger Stoff verarbeitet wird? Das nur am Rande.), Schminke,
Konsolenspiele oder fettiges Essen zu kaufen. Dann sitzen wir bis um
halb vier in der Schule oder Arbeiten bis um 5,6. Was bleibt da noch
vom Tag übrig? Und es ist ja nicht so, dass diese Zeit frei von
Konflikten wäre. Es gibt Menschen, die wir leiden können und viel mehr,
die uns auf den Geist gehen und trotzdem sind wir auf engem Raum
zusammengepfercht, um gemeinsam Dinge zu lernen, die wir niemals
brauchen werden. Warum lernen wir nicht, wie wir Gitarren aus einer
Dose, einer Holzplanke und 6 Drahtseilen bauen? Das wär doch mal
klasse. Wenn wir dann zu Hause sind gibt es wieder lauter
Entscheidungen: Wollen wir langweilige Hausaufgaben machen? Uns
irgendwo treffen? Und was machen wir dann? Wollen wir Xbox oder
Playstation zocken? Und welches Spiel? Verdammt, uns stehen zu viele
Auswahlmöglichkeiten offen. Wir machen uns so viel Stress, weil wir
viel zu viele Möglichkeiten haben, das ist ganz klar. Geplagt von
diesen ganzen Konflikten ist es nicht verwunderlich, dass wir am
Abend nicht schlafen können, weil uns die Probleme des Tages
wachhalten. Und wenn wir 40 sind, stürzen wir direkt in die
Midlifecrisis. Noch ein Vorteil, den Menschen aus Entwicklungsländern
haben. Diese glücklichen Menschen erreichen das Midlife nicht mal
und werden daher von solchen Problemen verschont.
Wer jetzt noch mal genau darüber
nachdenkt, wird feststellen, dass nicht wir diejenigen sind, die
bemitleiden sollten, sondern dass wir bemitleidet werden sollten,
weil unser Leben viel trauriger ist.
So, das musste einmal gesagt werden.*Sarkasmus off*
Bis zum nächsten Mal!
Werwi
Bis zum nächsten Mal!
Werwi
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