Früher glaubte ich an Liebe. Ich
glaube immer noch an Liebe, aber ich meine »die eine große Liebe«.
Natürlich träumt jeder von ihr, die Liebe, die nie endet, die
Liebe, die einem auf ewig Halt gibt, aber ich wurde eines besseren
belehrt.
Je mehr man daran glaubt, desto eher
wird man enttäuscht.
Also habe ich angefangen, Liebe für
mich neu zu definieren. Das Bauchkribbeln, wenn man dabei ist, einen
Menschen toll zu finden lässt sich nicht abstellen, doch ist das nur
eine körperliche Reaktion auf die äußeren Reize eines Menschen.
Natürlich kann man auch wegen dem, was ein Mensch von sich gibt,
wofür er steht dieses Gefühl empfinden, doch es ist nichts als eine
chemische Reaktion im Körper.
Das ist das Problem, das viele Menschen
haben. Sie verwechseln das Gefühl der Verliebtheit mit Liebe. Ich
weiß nicht, wie viele Beziehungen daran zerbrochen sind, dass
irgendwann bei einem von beiden das schöne Gefühl ausbleibt. Wenn
das passiert, weiß man erst, was wirklich hinter der Beziehung
steckt, denn Verliebtheit ist nicht Liebe.
Es ist nicht Liebe, Bauchkribbeln zu
haben, wenn man sich bei einem Menschen geborgen fühlt, es ist die
Geborgenheit, die die eigentliche Liebe ausmacht.
Ich habe das erst spät verstanden und
meine Definition von Liebe in diese Richtung verändert. Mit dem
Erfolg, dass ich verwirrter bin als je zuvor. Denn es gibt Dinge, die
lassen sich nicht trennen. Wenn ich mich bei einem Menschen geborgen
fühle, muss es nicht unbedingt sein, dass es eine Person ist, die
ich lieben sollte. Wenn ich gern bei einem Mädchen bin, ist es sehr
wahrscheinlich, dass sie nicht die ist, mit der ich zusammen sein
sollte. Ich rede von Freundschaft.