Dienstag, 25. Februar 2014

Über das Schreiben

Überraschungspost!

Ihr müsst wissen, Leute, es ist nicht so, dass ich nicht schreiben möchte, es ist einfach so, dass ich nichts aufs virtuelle Papier bekomme. Es klingt so einfach, mal eben eine Seite Text zu schreiben, und irgendwie ein bisschen was darüber auszusagen, was gerade so bei einem los ist, aber leider ist es das nicht.
Die Allermeisten wird es auch kaum interessieren, ob dieses Blog regelmäßig mit langweiligen Statusupdates gefüllt wird, aber den ein oder anderen mag es noch geben.

Mein größtes Problem zur Zeit, zumindest was das Schreiben angeht, ist wohl, dass ich glücklich geworden bin. Ich weiß nicht, wann, innerhalb meiner Metamorphose zum Hipster, es geschehen ist, oder ob mein Hirn wieder mehr Luft bekommt seit ich meine Haare habe schneiden lassen, aber ich fühle mich wohl. Ich fühle mich gut in meinem Leben, meinem Job, mit meinen Freunden, beim Training (von dem ich jedes mal sage, ich möchte nicht mehr, aber dennoch immer wieder hingehe) und vor allem: Ich fühle mich gut, dabei bin ich allein, oder sagen wir lieber: single.
Es ist nicht so, dass ich mir keine Partnerin wünschen würde, oder dass es mir plötzlich egal geworden wäre, ob es dort jemanden gibt, der an meiner Seite ist, aber realistisch betrachtet habe ich keine Zeit für eine Partnerin. Wenn ich eine hätte, wäre dieses Denken vermutlich ein anderes, aber ihr wisst worauf ich hinaus will. Ich habe meine Freiheit zu schätzen gelernt.
Es gibt weiterhin Dinge, die ich vermisse, doch sie fallen nicht mehr so ins Gewicht.

Und was ist jetzt nun das Problem? Das wüsste ich an sich auch gern - ich würde gerne viel mehr von mir geben, aber irgendwie kann ich nur negative Dinge auf's Papier bringen. Lieder, Texte, Gedichte... Wie viele fröhliche Texte habt ihr von mir gelesen? Wie oft habe ich optimistisch in die Zukunft geschaut? Wie viele Lieder von mir stehen in Dur? Wenn ich lustige Texte schreibe, werden sie meist durch einen bissigen Sarkasmus lustig. Ihr wisst, worauf ich hinaus will.
Ein weiteres Beispiel. Nach meiner Trennung habe ich bestimmt 6 oder 7 Gedichte gepostet, die stets sehr bedrückend von eben jener "berichteten", beziehungsweise von den Gefühlen, die ich ihretwegen fühlte.
Wie viele Liebesgedichte habe ich geschrieben, während ich in der Beziehung war? Gar keine.

Ich habe nie gelernt, anders als negativ in die Welt zu blicken. Leider. Aber ich arbeite zur Zeit sehr daran, etwas an diesem Umstand zu ändern. Und vielleicht lest ihr ja bald mehr Texte wie diesen hier von mir:

Frühling

Der blaue Himmel über mir, die laue Luft, die mich umgibt
irgendwas liegt wohl in ihr, denn plötzlich spür ich wieder Glück.
Der helle, warme Sonnenschein, fühlt sich wohl auf meiner Haut
und ich mich ebenso in ihm.
Wie könnt es heute anders sein, an einem Tag, wie diesem?

Lebensfreude wird wieder wach, jetzt wo die Natur erwacht
und Blumen wieder blühen, Bäume wieder grünen,
Zäune neu gestrichen werden, Träume kein Entsetzen erben,
Frauen mehr von sich entblößen, Kinder draufen toben dürfen.
Hundsbesitzer gerne Gassi gehen, Cafétische draußen stehen,
Raucher gerne draußen rauchen, Sonnenbrillen sich verkaufen,
endlich wieder Eise essen, neu geschworene Versprechen,
sich wieder voller Wonne sonnen, wieder mal nach draußen kommen,
die Welt in voller Farbenpracht und Lagerfeuer wer'n entfacht.
Füße kurz ins Wasser halten, doch das Wasser ist zu kalt denn..
Es ist Frühling, nicht Sommer.

Sich endlich nicht mehr dick einpacken, keine dicken Daunenjacken,
Winterstiefel eingemottet, Schnee von Sonne ausgerottet,
Winterdepression vorbei, denn der Winter ist vorbei.
Kein Platz mehr für solcherlei Gefühle, stattdessen nur noch ungestümes
Frühlingsfeeling, weniger Computer spielen,
dafür wieder Zeit zu leben, sich aus der Dunkelheit erheben,
wieder neues Zeug erleben, neue Perspektiven sehen,
als wenn wir plötzlich Vögel wären, endlich sind sie weg die Tränen,
irgendwer, der Spinnt die Fäden, für ein wunderschönes Leben...
denn es ist Frühling, nicht Winter.

Ich weiß nicht, ich bin meist nicht so optimistisch!
Ich mein: Meist denk ich: "Mist, ich
bin so ein Idiot! Schrecklich verletzlich,
grässlich hässlich, nicht liebenswürdig, getrieben förmlich
von einem komplexen Cocktail aus Ängsten und Komplexen."
Doch heute bin ich Optimist... ich
bin glücklich, verrückt, ich kenne das so nicht.

Der Duft von Liebe hängt nun in der Luft und obwohl ich ausgeschlossen bin
weiß ich, irgendwann kommt der Tag,
an dem auch mich ein Mädchen mag.

Ich weiß nicht, ob ich krank geworden bin, denn die Freude hat kein' Sinn,
vielleicht eine allergische Reaktion, oder 'ne Virusinfektion?
Bin ich jetzt Frühlingsglück-Positiv?
Eins weiß ich definitiv: Das ist keine Geschlechtskrankheit.
Ich hoffe, dass mich niemals etwas heilt, die Krankheit für immer in mir verweilt,
mich innerlich zerfrisst, sich festsetzt, ich, voll und ganz im Besitz

des Glücksparasiten.
__

An sich ist er noch ausbaufähig, quasi "under construction".^^ 
Aber er gefällt mir irgendwie und ich hoffe euch auch. Ich werd mich hoffentlich bald mehr melden, wenn ich die Zeit dazu finde.

Soweit so gut, peace out. :)
Werwi