Freitag, 26. Oktober 2012

Was mir heute gefallen hat

- ein Gedicht schreiben

Die Liebe ist wie Zigarettenrauch,
ich paffe lieber, als auf Lunge zu ziehen,
will den Rauch nicht zu tief in mir haben,
will nicht den tödlichen Krebs
füttern.

Die Liebe ist wie Alkoholkonsum,
man sollte sich einschränken,
denn wenn der Rausch vorbei ist, fragt man sich oft,
warum man so oder so gehandelt hat,
und es bleibt nichts als Kopfschmerzen und Leere.

Also würde sich bitte ein Mädchen erbarmen,
und mich vom Gegenteil überzeugen?

- Gitarre spielen und dabei ein paar neue Sachen ausprobieren
- mit jemandem reden
- mein Abendbrot

Donnerstag, 25. Oktober 2012

Herbsttag

Es ist 8 Uhr morgens an einem Oktobertag im Jahre 2012, es ist kühl und der Wind pfeift mir entgegen, dringt durch meine viel zu dünne Sweatjacke, lässt mich frösteln und ruiniert meine Frisur. Während manche Bäume noch ihre grüne Blätterpracht tragen, hat der unbarmherzige Herbstwind bereits das gelb-braune Laub von den Gewächsen gepustet und lässt sie nackt aussehen, wie ein Gerippe. Auf dem Boden liegt das zertretene, feuchte Laub, es muss nachts geregnet haben, immer wenn ein Auto an mir vorbeifährt höre ich das Plätschern des Wassers, das durch die Autoreifen aufgewirbelt wird. Der Himmel ist noch immer wolkenverhangen, alles in allem ist alles grau in grau und nicht einmal die grünen Bäume vermögen wirklich Farbe in die Landschaft zu bringen. Alles wirkt traurig, alles stirbt, manches schneller, manches langsamer. Aber alles stirbt in dieser Jahreszeit.
Ich hasse den Herbst. Während im Winter alles von einer Schneeschicht bedeckt ist, die das Tote versteckt und durch das reine, scheinheilige Weiß irgendwie schön erscheinen lässt, liegt das Sterben der Natur nun vollkommen offen.
Ich fühle mich wie ein Baum.
Während ich durch diese traurige Einöde gehe höre ich Musik, das Lied wechselt und das Riff von „Wake me up, when September ends“ erklingt in meinen Ohren. Wurde ich schon geweckt, oder bin auch ich noch in einem Traum gefangen, aus dem ich einfach nicht ausbrechen kann? Und was für ein mieser Traum ist das eigentlich? Ich wurde noch nicht geweckt. Ich träume dahin, mein Leben spult sich ab wie ein Film ohne Handlung, ohne Charakterentwicklung, mit einem niedrigen Budget gedreht, weil es ohnehin keine Zielgruppe für solche Filme gibt. Und dennoch gibt es einen Regisseur, der der Meinung ist, dieser Film sei unglaublich kostbar und müsse endlich zu Ende gedreht werden.
Ich habe es eigentlich in der Hand, schließlich kann ich einfach aussteigen, wo kein Schauspieler, da kein Film. Oder irre ich mich? Würde der Film nicht einfach weitergehen, an einem anderen Ort, vielleicht mit einer besseren Story, besseren Gags, besserer Location? Wenn dieser Regisseur so auf seinem Film besteht, wird er ihn sicher so oder so weiterdrehen, ich werde also aus Trotz weiter die Hauptrolle spielen. Es wird ohnehin keiner merken, was für ein mieser Schauspieler ich bin, schließlich wird niemals jemand dieses armselige Stück Film“kunst“ zu sehen bekommen.
Eigentlich schade, um all die verschwendete Zeit, ich bekomme nicht mal eine ordentliche Gage. Ausbeutung im höchsten Maße. Wer hat eigentlich für mich entschieden, dass ich in diesem Film mitspiele? Ich kann mich nicht erinnern, jemals einen Vertrag unterschrieben zu haben.
Vielleicht träume ich auch nicht. Fakt ist, dass ich am Ende des Septembers nicht geweckt wurde, weder im übertragenen, noch im wörtlichen Sinne. Das Lied ist vorbei, doch das miese Gefühl bleibt.
Plötzlich spielt „Jetzt ist Sommer“. Ich hasse die Shuffle-Funktion meines MP3-Players, selbst die will mich verhöhnen. Diese fröhlichen Klänge passen einfach nicht zu meiner Gemütslage und ich spiele kurz mit dem Gedanken, das meinem kleinen musikalischen Begleiter zu sagen, käme mir dann aber doch zu blöd vor.
Das Hoffen auf bessere Tage kommt mir sinnlos vor. Während ich den A-Cappella-Klängen der Wise Guys lausche, fegt ein Windstoß eine weitere Ladung Laub von den Bäumen, ich blicke nach unten rechts, um meine Frisur vor dem Windstoß zu retten und sehe deshalb gerade rechtzeitig den Hundehaufen, in den ich beinahe getreten wäre.
„Es ist Sommer, egal ob man schwitzt oder friert, Sommer ist, was in deinem Kopf passiert...“
Ich blicke nach oben und sehe einen winzigen Spalt in der Wolkendecke, den der Windstoß verursacht hat und durch den ein winzig kleiner Sonnenstrahl direkt in mein Gesicht scheint.

Mittwoch, 24. Oktober 2012

Frauenkenner

Was würd ich dafür geben, zu verstehen
wie Frauen ticken,
was es heißt wenn sie mich so
oder so anblicken,
wenn sie lächeln;
lachen sie mich an oder aus?
Frauen zu verstehen ist nicht leicht
und vielleicht geb ich es irgendwann auf
zu versuchen, es zu versuchen.
Aber noch gibt es Menschen,
die probieren, mir die Komplexität
des weiblichen Flirtens
und Kontakthaltens
nahezubringen,
und vielleicht bin ich irgendwann ein Profi in
diesen Dingen
und weiß dann bescheid.
Übung macht den Meister
und ohne Fleiß kein Preis.

Sonntag, 21. Oktober 2012

In vino veritas (mal wieder?)

Ich werde nicht verstanden.
Es ist hart, sich das einzugestehen, dennoch ist es Fakt. Ich bilde mir so oft ein, unmissverständlich zu sagen, was ich denke, fühle und werde entweder einfach übergangen oder missverstanden.
Es sind meist nicht die, die mich nicht kennen, die mich missverstehen, sondern die Menschen, die mir am nächsten sind.
Ich bitte, das nicht falsch zu verstehen. Ich bin froh, dass ich Menschen habe, mit denen ich über alles reden kann, die sich wirklich für mich interessieren und die dieses Interesse nicht nur heucheln.
Ich weiß nicht, was es ist. Ist es Ungläubigkeit in Folge oder vielleicht ein Nicht-wahrhaben-wollen der Information die diese Personen gerade erhalten haben? Wenn so etwas allerdings missverstanden oder übergangen wird, bin ich zu 'feige', noch einmal darauf hinzuweisen, was ich gesagt habe, beziehungsweise es wirklich klar zu sagen, so dass es gar keine Missverständnisse mehr geben kann, weil ich die Folgen nicht abschätzen kann.
Wenn ich mich soweit gewagt habe, eine Information, die ich direkt nicht preisgeben würde, in einer Gesprächssituation nebenbei einfließen zu lassen, beziehungsweise so zu antworten, dass mein Gesprächspartner wahrscheinlich genau den Gedanken bekommt, den ich in ihm hervorrufen will, dann ist es mir einfach zu peinlich, das ganze aufzuwärmen.
Es wirkt wie ein Heischen nach Aufmerksamkeit, aber das ist wohl auch dieser Blog hier.
Also, achtet auf diese Signale, ihr bildet sie euch höchstwahrscheinlich nicht ein.

Donnerstag, 18. Oktober 2012

Wie bereitet man ein Katerfrühstück zu?

Bin heute morgen aufgewacht. Mein ganzer Körper war wie gelähmt, Schmerzen bis ins letzte meiner Glieder, mein Kopf so schwer wie Granit. Meine Augenlider waren zugeleimt, sie wollten sich einfach nicht öffnen lassen. Ich probiere es trotzdem, sehe nur verschwommen. Blinzle drei Mal. FUCK. Hätte die Augen lieber zu lassen sollen, die Sonne blendet, meine Augen fühlen sich an, als hätte jemand Essig über sie geschüttet. Entschließe mich liegenzubleiben.
Bleibe liegen.
Muss aber aufstehen. Will aufstehen. Fühlt sich an, als läge ein Stein auf meiner Brust. Bleibe liegen, bilde mir das bestimmt nur ein.
Habe plötzlich einen stechenden Schmerz in der Brust, schrecke hoch. 'Miauuuuuuu'. Öffne wieder die Augen – fuck – gucke an mir herunter. Katze ist mit ausgefahrenen krallen meinen gesamten Oberkörper runtergerutscht. Blute. Spüre nichts.
Raffe mich auf, habe keine Lust auf nichts.
Gehe in den Flur, stolpere dabei drei mal über die Katze, die meint, ständig zwischen meinen Beinen hindurchlaufen zu müssen.
Gehe ins Bad.
'Miaaaau.'
Drehe um, gehe in die Küche, an den Küchenschrank, stolpere wieder über die Katze.
Schütte Futter in den Napf.
Ich hasse Katerfrühstück.

Mittwoch, 17. Oktober 2012

Keine Lust mir was auszudenken, darum Gedichte

Warum leben wir unser Leben, ohne alles zu geben, nach mehr zu streben,
stehen neben der Spur, fernab, eine Uhr tickt Sekunde um Sekunde,
Stunde um Stunde, doch wir laufen Runde um Runde, drehen uns immer nur im Kreis,
um nichts und wieder nichts.

Warum lassen wir uns beeinflussen, von Kerlen und Tussen,
die uns nichts bedeuten, bedeutet das, dass wir Leuten die nicht
unsere Freunde sind, mehr Achtung schenken, obwohl sie uns nur lenken wollen,
in die Richtung die sie für richtig halten?

Warum machen wir uns immer zu viele Gedanken über Sachen, die wir nicht ändern können,
die nicht in unserer Macht stehen, jeder von uns wird sehen, das hat keinen Zweck,
wir mussen uns lösen von unserem gedanklichen Dreck, der wie die Last von 1000 Tonnen
auf uns liegt.
 __________________________
Die gelben Blätter
fallen trist grau zu Boden,
fühle mich wie sie.
                             Werden zertreten,
                              niemand beachtet sie,
                              fühle mich wie sie.
Sind dann nichts als Dreck,
die Sonne strahl hell auf sie
Bittrer Hohn auf Leid.
_____________________________

Einsamkeit, die mich zerreißt, von inn'n vereist,
um die jeder meiner Gedanken kreist,
mich zerfrisst, mir wird bewusst,
wie die Welt mich beeinflusst,
dass ich gern so wär wie die andern,
doch fang an mehr und mehr von ihnen fortzuwandern,
drifte weg und bin ein schwarzer Fleck am Rand der Gesellschaft.

Dienstag, 16. Oktober 2012

Abends spät um acht, hat Werwi nen Post gemacht

Ungern möchte ich diesen Blog sterben lassen, ergo muss ich schreiben und schreiben und schreiben und schreiben. Wortwiederholungen eignen sich super, wenn man Platz füllen will und auch um mehr Wörter zu haben. Mördergag.

Als ich heute aus der Schule kam, bin ich erst einmal zu LIDL gegangen um mich für den heutigen Tag zu versorgen, sprich, ich hab Brötchen und Kaminkäse gekauft, mörderlecker. Als ich wieder aus dem Laden rauskam hab ich ein paar, was weiß ich, vierzehnjährige beim reden/schreien 'belauscht', was blieb mir auch anderes übrig? Ein Junge schrie jedenfalls ein Mädchen an, sie solle ihr T-Shirt runterziehen. Vielleicht ist es ein bisschen hochgerutscht und man hat ihren Slip gesehen? Drauf geschissen, als ich sie gesehen hab, bin ich zu der Überzeugung gekommen, dass sie das T-Shirt lieber hoch- oder lieber ausziehen sollte. Aber ich glaube, das hätte sie nicht so gesehen, schade.

Frauen, mein Lieblingsthema. Ich rede zu oft drüber, ich weiß, aber was bleibt mir anderes übrig, um Platz zu füllen? Zurzeit gibt’s kaum etwas, was mich mehr bewegt, als das andere Geschlecht, und vielleicht ist das auch gut so. Ein Kumpel von mir meinte, wenn er die Welt so manipulieren könne, wie er will, würde er sich 'über viel zu fressen' heranholen. Ich guckte ihn nur verwirrt an und stellte fest, dass wir beide unsere Prioritäten definitiv unterschiedlich setzen.

Als ich gerade an Frauen dachte, dachte ich zunächst einmal an meine wirklich süße Sängerin und daraufhin an die Band und daraufhin an etwas, das mich wirklich ankotzt. Als ich neulich in den Proberaum (ein Musikraum in meiner Schule) kam, habe ich dort einen Lehrer mit seiner Schülerband beim Proben vorgefunden, wir waren vorher IMMER in diesem Raum, haben das angemeldet und diese Leute nie vorher gesehen. Daraufhin sollte ich auch noch in einen anderen Raum mit meiner Band. Wir haben uns dann abgesprochen, dass sie, wenn wir proben wollen entweder fertig sind oder an einem anderen Tag proben. Heute kommt dieser Lehrer bei mir an und sagt, die Schüler wollen aber immer freitags proben.
Was soll das? So eine Frechheit eigentlich. Letztendlich profitieren wir davon, weil wir dafür in einen besseren Raum dürfen, der für uns eigentlich tabu wäre, aber es geht ums Prinzip und was die (erweiterte) Schulleitung davon hält ist auch fraglich. Aber was kümmert's mich? Der Lehrer ist schließlich Schuld.

Mir ist irgendwie langweilig und ich hab dieses komische Gefühl im Kopf, das wahrscheinlich die meisten kennen, aber niemand kann es richtig beschreiben. Einfach „leer“, trotzdem krame ich immer wieder Worte hervor, um sie auf mein virtuelles Papier zu bringen, wahnsinn.

Damit beende ich den Post für heute (er ist zwar kürzer als sonst, aber dafür auch schon der zweite heute :p) und wünsch euch allen eine gute Nacht und so.

Werwi

Morgens früh um sieben hat Werwi mal geschrieben

Von dem, was ich schwer finde.

Ich hatte neulich an einem Bahnhof das zweifelhafte Vergnügen, mich noch einmal mit meiner Exfreundin zu treffen, weil sie ein paar Klamotten von sich bei mir vergessen hat und auch eine Jacke von mir hatte, die ich an dem Tag brauchte, weil es arschkalt war.
Nicht, dass ich sie nicht gern gesehen hätte. Sie fehlt mir wirklich sehr. Aber ich möchte das nicht weiter ausführen, das Leben muss weitergehen und ich muss mich nach Vorn orientieren, wenn ich nicht an dieser Trennung zerbrechen will.
Nachdem wir unsere Besitztümer ausgetauscht haben, haben wir uns noch ein wenig hingesetzt, um uns zu unterhalten, wir wissen schließlich beide nicht, ob es vielleicht das letzte Mal ist, dass wir uns sehen. Während wir dort so saßen und uns unterhielten, kamen ihr plötzlich die Tränen.
Und da sind wir nun endlich beim Thema. Es ist unglaublich schwer für mich, jemandem, den ich sehr gern habe, beim Weinen zuzusehen. Ich fühle mich so machtlos und so, als würde ich zu weit in die Privatsphäre eines Menschen eindringen. Wie weit darf man bei Menschen gehen? Meine Exfreundin konnte ich in den Arm nehmen, ihr ein wenig den Kopf tätscheln und zeigen, dass ich für sie da bin. Aber bei Menschen, mit denen man nur ein freundschaftliches Verhältnis pflegt? Will ein Mensch, wenn er selbst schon das Gefühl hat, er mache sich lächerlich (zumindest habe ich das, wenn ich vor anderen Menschen weine) dann auch noch in eine Opferrolle gedrängt werden? Ich sitze dann also meist einfach nur da, probiere denjenigen nicht anzustarren und bekomme ein komisches Gefühl in den Armen, die nicht wissen, wo sie hinsollen. Bin ich eigentlich der Einzige der sich über solche Nebensächlichkeiten Gedanken macht?
Und ist es wirklich eine Nebensächlichkeit?
Es gibt sicherlich vieles, was wir schwer finden, dazu gehören bei den meisten Mathe, Französisch und Physik und dennoch ist das nichts, gegen die emotionalen Schwierigkeiten, die ein jeder von uns hat.
Ein weiteres meiner Probleme ist, Menschen zu erzählen, was in mir vorgeht oder zu sagen, dass es mir schlecht geht, wenn dies der Fall ist. Ich komme mir dann immer so vor, als müsste jeder andere denken 'der übertreibt doch, soll er sich mal nicht so haben'. Das das vermutlich Quatsch ist, weiß ich, aber es ist halt so in mir drin. Außerdem bin ich mir immer nicht sicher, wie viel ich erzählen soll und wie viel ich für mich selbst behalten soll, will jeder, der mich fragt, was los ist wirklich alles wissen? Schließlich haben die Leute, die sich meine Probleme anhören auch ihre eigenen, ich möchte sie nicht unnötig belasten.
Für diese Menschen bin ich gern da, auch wenn ich mich meist so fühle, als würde ich mich diesen Leuten aufdringen. Ich möchte einfach in jeder Situation so gut, wie ich kann probieren, anderen zu helfen, wenn andere glücklicher werden, weil ich ihnen geholfen habe, werde ich das auch.
Ich schreibe diesen Eintrag mal wieder so, als wüsste ich überhaupt nicht, wer das am Ende liest, wobei es mir eigentlich klar ist. Daher an dieser Stelle ein Danke an euch. Danke, dass ihr für mich da seid, und dass ich für euch da sein kann.
Es klingt alles sehr pathetisch, ich weiß, aber ich muss das einfach mal so loswerden.

Kommen wir zu einem erfreulicheren Thema.
Schule.
Hahaha.
Verdammt, da muss ich in 20 Minuten hin und mich durch 2 Stunden Mathe, 2 Stunden Musik, 2 Stunden Physik und 2 Stunden Informatik quälen, wobei Physik am langweiligsten wird. Ich mag dieses Fach zwar eigentlich, aber die Themen, die wir behandeln, liegen mir einfach nicht mehr. Schon scheiße. Musik wird ganz okay, wahrscheinlich hab ich eine Gesangskontrolle zu überwinden, aber da unser Tutor das wahrscheinlich ohnehin wieder vergisst..^^ Ich werde übrigens „Irgendwo“ singen, falls es irgendwen interessiert, das ist so ziemlich mein Lieblingslied von mir. Außerdem mag ich meinen Reim im Refrain. „sie liebt mich ganz ohne beDINGUNGEN / sie ist die Frau die ich BESINGE DENN“ (: Ich find den cool.
Einen schönen Tag euch, auch wenn ihr's erst lest, wenn er schon wieder rum ist, euer Werwi.

Sonntag, 14. Oktober 2012

Mal wieder Zeit zum Schreiben

Bei mir ist zur Zeit eine Menge los, aber nur deshalb komm ich mal wieder zum Schreiben, ich hoffe, man merkt es mir nicht allzu sehr an.
Ich poste heute eine kleine Episode aus meinem Leben (oder nicht?) und ein Gedicht.

Ob ich mir diese Geschichte ausgedacht habe, überlasse ich euren bösen Phantasien und dem, was ihr mir zutraut. Ich sage weder, dass sie wahr ist, noch dass ich sie mir ausgedacht habe.

Ich bin neulich S-Bahn gefahren. Ich tu das manchmal, ich setze mich in eine Bahn und der Bahnfahrer weiß, wo ich hinwill. Das ist genial, danke BVG und Bahn AG für diesen Service. Das einzige, was mich am Bahnfahren stört sind die Mitmenschen, denen man dort so ausgesetzt wird. Ich bin in Berlin, Greifswalder Straße eingestiegen, dort ist die Bahn meist sehr voll und es steigen oft auch noch einige Menschen ein. Alles in allem ein 'Paradies' für Menschenhasser wie mich. Ich habe oft Kopfhörer auf, sehr gut sichtbar auf meinem Kopf positioniert, um meinen Mitmenschen zu signalisieren: „Der ist weg, der ist gar nicht anwesend, der schwebt in seiner Wolke aus Musik und Emo-Gedanken. Wahrscheinlich hört der Metal, nein, so grimmig wie der guckt sogar ganz sicher. Headbangt der nicht ein wenig? Ja, ganz klar, Metal. Dann hört der uns bestimmt nicht reden.“ Ja, das denken Menschen, wenn sie mich sehn, ganz genau das. Nur höre ich keine Musik. Denn ich signalisiere den Menschen, sie seien unter sich und könnten lästern, was dafür sorgt, dass ich sie gut belauschen kann. Ich steige also mit meinen gut sichtbaren Kopfhörern, durch die keine Musik in meinen Kopf strömt, in diese Bahn, vor mich stellen sich eine alte Frau und eine Freundin derer. An ihnen vorbei ist gerade ein türkischer Mitbürger, der sich den letzten Sitzplatz klargemacht hat. Darauf schaut eine der alten Frauen die andere an und sagt: „Erst klauen uns diese widerlichen Ausländer die Arbeitsplätze und jetzt nehmen sie uns auch noch die Sitzplätze weg. Beim Adolf hätte es das nicht gegeben.“
Ich muss mir mein Lachen verkneifen und würde sie gerne darauf hinweisen, dass IHR gar kein Arbeitsplatz gestohlen wird und dass ihr Tod sogar gut für Deutschland wäre, weil sie die Rentenkasse belastet, in die der Türke mit dem Gehalt von seinem gestohlenen Arbeitsplatz einzahlt. Aber ich sage nichts.
Bei der nächsten Station waren die beiden schon wieder draußen. Hat sich das Meckern ja gelohnt. Aber was soll's, die beiden sahen so aus, als ob sie sonst keine Lebensinhalte mehr hätten. Stattdessen steigen nun 2 wirklich süße Mädchen ein. Sie sind wahrscheinlich 2 Jahre jünger als ich, ihre Gesichtszüge haben die Kindlichkeit noch nicht ganz abgelegt, aber das überdecken sie gekonnt mit ein wenig Schminke. Und, was soll's, sie sind alt genug. Sie stehen direkt vor mir und kichern. Ich gucke unbeteiligt, übellaunig umher, und höre die eine tuscheln: „Der wäre doch auch was für dich.“, während sie unauffällig auf mich zeigt. Ich hätte es nicht gemerkt, wenn ich wirklich Musik hören würde. Nun muss ich mir ein Lächeln verkneifen. Wie niedlich. Die andere wird ganz rot. Herrlicher Triumph. Angewidert verzieht sie das Gesicht, zeigt auf einen alten, dicken, schwitzenden Mann, der zwei Sitzplätze mit seinem Arsch einnimmt und den Rest der Vierersitztgruppe mit seinen dicken Beinen versperrt. „Ja und der wäre was für dich.“ - „Okay, die Runde geht an dich...“
Niedergeschlagenheit. Ich fummele an meinem Kopfhörerkabel, funkele die beiden böse an, ziehe den MP3-Player am Kabel aus meiner Hosentasche, mache ihn an und stelle ihn auf SEHR laut.
Ich hasse Frauen.
Ich will ihnen doch nur gefallen, warum sind sie so gemein zu mir? Ich hab ihnen doch gar nichts getan. Naja, anscheinend haben nicht nur ihre Gesichter die Kindlichkeit noch nicht ganz abgelegt.
Ich bin froh, endlich aussteigen zu können. Ich bin am Ostkreuz und es gibt bis ich in Erkner ankomme keine besonderen Ereignisse mehr. Dort steige ich aus der Bahn, vor mir ein bildschönes blondes Mädchen, das ich schon im Waggon klammheimlich beobachtet habe. In meinen Ohren klingt weiter die Musik, während ich immer weiter, in ihrem Tempo hinter ihr her, meines Weges gehe. Es ist dunkel und außer uns beiden ist kaum jemand auf der Straße, um nicht zu sagen, niemand ist auf der Straße. Sie guckt sich manchmal ein wenig skeptisch um, zwei mal wechsele ich zeitgleich mit ihr die Straßenseite. Ich muss ganz schön creepy auf sie gewirkt haben und es kommt mir vor, als wäre Blondie ein wenig nervös. Aber was kümmert es mich? Ich hab schließlich nichts Böses im Sinn. Ich laufe nur durch die Stadt, zufällig auf der gleichen Route wie sie. Irgendwann bleibt sie stehen und dreht sich zu mir um, ich sehe, wie sich ihr Mund bewegt.
Ich setze die Kopfhörer ab. Eloquent formuliere ich die Frage, die wie ein Feuerwerk aus meinem Mund sprüht. „Hm?“
Sie guckt mich zickig an. „Ich kann Karate und habe Pfefferspray dabei.“
Ich blicke sie an, hoffend, dass man mir nicht ansieht, wie verwirrt ich bin. So ruhig wie ich kann, entgegne ich: „Es ist nett, dass du das sagst, ich wollte gerade über dich herfallen. Schwein gehabt.“
Während ich jegliche Form von Gefühlsregung in meinem Gesicht unterbinde, sehe ich, wie sich ein Grinsen auf ihrem Gesicht anbahnt. Sie ist wirklich schön, wenn sie so lächelt. Ihre goldblonden Haare umrahmen ihr mit feinen Zügen gespicktes Gesicht. Ganz anders als noch gerade eben. Im gleichen Moment setze ich mich in Bewegung, und während ich meine Kopfhörer aufsetze, sagt sie: „Hey, warte, wie heißt du?“. Ich mache die Musik an und laufe, sie nicht beachtend, weiter. Ihr habe ich gefallen.

Und direkt hinterher noch das Gedicht, es ist kein Meisterwerk und wurde auf einem Rewekassenbeleg geschrieben, während ich Bahn fuhr und mir über meine gescheiterte Beziehung Gedanken gemacht habe. 

Wenn 2 Seelen einander streifen, ineinander greifen
und sich nicht mehr loslassen,
dann wird aus zweien eine.
Doch möchte eine Seele diese Symbiose aufheben, ein neues Leben erleben,
werden sich daraus Probleme ergeben;
Aus Liebe wird Hass und Schmerz,
ein gebrochenes Herz.
Diese Verantwortung sollte nicht jeder übernehmen (dürfen).