Sonntag, 9. Juni 2013

Tag 2

Ich glaube, mir ist nun etwas sehr essentielles über Liebe bewusst geworden. Um diesen Beitrag allerdings verstehen zu können, muss ich euch wohl erst einmal erklären, was genau meine Idee von Liebe ist.

Für mich bedeutet Liebe, wenn ich mich bei einem Mädchen geborgen fühle, wenn mir ein Mädchen das Gefühl gibt, dass das Leben es wert sei, solange ich sie an meiner Seite hätte. Wenn ich entdecke, dass wir Werte teilen, dass ich die gemeinsame Zeit mit ihr genießen kann.
Das ist nur eine kurze Zusammenfassung und an dieser Stelle sieht man vielleicht eines meiner Hauptprobleme: Liebe ist für mich das, was für viele eine Freundschaft ausmacht.

Was mir nun bewusst geworden ist, ist, dass wahre Liebe wohl nie endet. Bevor mir Naivität unterstellt wird: Die Liebe zu einem Menschen kann gewiss enden, wenn dieser sich verändert, Dinge in seinem Wesen offenbart, die er vorher versteckt hielt und so weiter.
Und trotzdem glaube ich, dass man einen Menschen, der einem einst kostbar war für immer in seinem Herzen tragen wird, die Momente, in denen alles gut war.

Ich bin mir sicher: Noch immer liebe ich das Mädchen, das mir meinen ersten richtigen Kuss gegeben hat. Das Mädchen, dass mich nicht aufgegeben hat, nachdem ich ihr gesagt habe, ich würde nichts für sie empfinden. Das Mädchen, das einen unglaublich guten Musikgeschmack hatte, das mich unterstützen wollte, wenn es mir schlecht ging, das mit 16 mit mir auf meinem Bett saß, gemeinsam mit mir im Internet nach Wohnungen suchend, berechnend, wie viel Geld wir beide verdienen müssten, um so schnell wie möglich zusammenziehen zu können.
Das Mädchen mit dem ich 2 Jahre lang ein Bett, meine Zeit, Geld, Gefühle, Werte geteilt habe.
Ja, ich liebe diesen Menschen aus der Vergangenheit immer noch und vermutlich werde ich das auch für immer tun, immer wird dieser Mensch einen Platz in meinem Herzen haben, auch wenn es weh tut, wenn ich daran denke, was heute daraus geworden ist.

Heute ist dieses Mädchen nicht mehr das Mädchen von früher und ich bin vermutlich auch nicht mehr der Junge, der ich mal in ihren Augen war. Dafür habe ich sie über die Jahre zu oft enttäuscht, verletzt. Aber auch für mich gab es Enttäuschungen und Verletzungen, massig, nicht nur von ihrer Seite aus. Und dennoch haben wir uns immer gegenseitig den Rücken gestärkt, waren da, wenn der andere uns brauchte.
Was ist heute daraus geworden? Genau 3 Monate nach der Trennung.
Eigentlich wollten wir weiter im Kontakt bleiben, Freunde bleiben, füreinander da sein.
Doch ständig wurde ich trotz fest zugesagter Telefonate versetzt, »bin noch unterwegs«, »kann ich doch morgen anrufen?« etc. etc. Mittlerweile verletzt es mich nicht mehr, ich finde das Verhalten einfach armselig. Natürlich kann es vorkommen, dass man mal vergisst sich zu melden oder so, aber wenn es zur Gewohnheit wird..? Ich weiß nicht, was ich davon halten soll.
Wenn sie keinen Kontakt mehr mit mir haben wollen würde, könnte sie mir das unmissverständlich sagen und alles wäre geklärt, stattdessen reden wir gar nicht mehr miteinander.
Umso schlimmer, dass meine Gitarre noch immer bei ihr steht und ich sie liebend gern zurück hätte.

Ich weiß nur, dass sich das Mädchen, das ich noch immer liebe, nicht so verhalten hätte, wie sie es heute tut. Ich trage sie dennoch lieber so im Herzen, als alles zu verteufeln, was wir hatten. Sie hat mir 2 wunderbare Jahre in meinem Leben geschenkt, trotz häufiger Streits wegen Lappalien, starker (nicht immer unbegründeter) Eifersucht und der letzten bitteren Enttäuschung.
Dennoch kann ich nicht bestreiten, dass ich heute wütend auf sie bin, weil ich ihr Verhalten kindisch und abgefuckt finde. Aber so ist das halt, wenn eine Beziehung endet.

Auch, wenn du das niemals lesen wirst, ich hab dich im Herzen, vermisse diese Zeit, dich, und bedaure, dass wir uns nie mehr lieben werden.

Werwi / Benni   

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