Sonntag, 4. August 2013

Mitschrift meines Beitrages zum Tubeslam am 03.08. ^^

Hallo..
Es ist 'n interessantes Erlebnis, wenn die Leute zur Abwechslung mal auf einen selbst hinabblicken. Jaja..

Ich möchte diesen Text allen Menschen widmen, die sich manchmal schwach fühlen, die denken, sie wären allein auf der Welt. Allen Menschen, die von der Liebe enttäuscht wurden, sich vom Leben enttäuscht fühlen. Jedem, der keinen Ausweg mehr sieht, nicht weiß, wo er hingehört, der orientierungslos durch das Leben streift, auf der Suche, nach dem Sinn für die eigene Existenz, wo sie einem selbst doch so sinnlos erscheint.
Ist so jemand heute da? (Erstaunlich, bei so was meldet sich nie jemand.) Ihr braucht euch nicht melden, aber wenn ihr euch angesprochen fühlt, hört bitte auf meine Worte, nehmt sie euch vielleicht zu Herzen.

HALLO, ihr Loser.
Ich geb's zu, das Leben läuft oftmals ganz schön beschissen und irgendwie selten so, wie man es sich wünscht, so dass man sich oft fragt, was der ganze Scheiß soll. Ich zum Beispiel habe unglaublich viele Probleme im Leben, die sich dafür aber meist auf ein Wort reduzieren lassen: Frauen. - Manch einer, der mich schon mal gehört hat, wird das schon mitbekommen haben. Scheiß drauf, bei mir ist halt jeder Slam themengebunden.
Jedenfalls lief mit meiner Ex eigentlich immer alles super und ich dachte mir, Mensch, schreibste ihr doch mal ein schönes Poemchen, da freut die sich, ich zitier das mal eben:

Meine Gedanken kreisen um dich
wie die Planeten um die Sonne,
werden in festen Bahnen gehalten und können nicht entschwinden
denn deine Anziehungskraft ist zu groß.

Du bist faszinierend,
interessanter als alles andere auf der Welt
begeisterst mich durch deine Art
und ich möchte mehr von dir erleben, mehr mit dir erleben
in die Ewigkeit - Unendlichkeit.

Hatte das Gedicht dann grad fertig, da klingelt das Telefon. Freundin dran. »Du wir müssen mal reden.« Scheiße, dacht ich mir, da schreibste grad ma n schönes Gedicht, da will die blöde Kuh mit dir Schluss machen. Fand ich dann auch eher suboptimal, hab  geheult, mir dann aber gedacht, dass ich ihr das Gedicht jetzt nicht mehr vorlesen müsste und hab's in die Schublade gepackt für das nächste Mädchen das da mal kommt, so'n Gedicht wird ja nich schlecht, nur weil's bisschen rumliegt. Und das ist der springende Punkt, man muss endlich mal anfangen, die Dinge positiv zu sehen. Das Gedicht wär total verschwendet gewesen, weil, wär ja schäbig, wenn ich ihr das vorgetragen hätte und dann noch 'nem anderen Mädchen, aber so geht das super.
Weiteres Positivum: Nach der Trennung konnte ich ein super 3-Schritte-Abnehmprogramm entwickeln.
1. Freundin das Gefühl geben, nicht mehr geliebt zu werden.
2. Sie muss Schluss machen.
3. Einen Monat kaum feste Nahrung zu sich nehmen, weil man eh alles wieder auskotzen würde und 5 Kilometer am Tag spazieren, weil einem die Decke auf den Kopf fällt.
Klappt garantiert immer, wenn einem etwas an seiner Freundin lag. Das Abnehmprogramm hat super funktioniert, einen Monat nach der Trennung wog ich 9 Kilo weniger als vorher, bis meinem Körper dann blöder Weise aufgefallen ist, dass er ziemlich mangelernährt ist und ich mir innerhalb von 2 Monaten 12 Kilo wieder raufgefressen habe.
Der Ergebnis kann sich sehen lassen.
Und dann habe ich ein wenig nachgedacht, über mich und über Frauen, über Misserfolge, hab ein wenig in den Spiegel geguckt und dachte mir: So beschissen siehst du gar nicht aus. Hab mir noch ein bisschen die Haare gerichtet, mich ordentlich in Schale geworfen und plötzlich war es, wie Liebe auf den ersten Blick.
Durch eine rosarote Brille betrachtete ich diesen Typen, der da vor mir stand, völlig irritiert, was ist mit mir geschehen? Ich bin doch gar nicht schwul, und wenn ich's wäre, dann wär dieser Typ garantiert nicht mein Typ und plötzlich ist das mein Typ! Was zur Hölle, was geht denn jetzt, dacht ich mir, doch da war's zu spät, ein wenig verlegen habe ich meinem Spiegelbild das Gedicht vorgelesen, nachdem ich ein paar Veränderungen vorgenommen habe.

Meine Gedanken kreisen um dich
wie die Planeten um die Sonne,
werden in festen Bahnen gehalten und können nicht entschwinden
denn deine Anziehungskraft ist zu groß.

Du bist faszinierend,
interessanter als alles andere auf der Welt.
Kannst immer an meiner Seite sein,
denn Taschenspiegel sind ziemlich klein,
es ist, als wärn wir eine Seele und ein Körper,
zwei Teile eines ganzen
in die Ewigkeit – Unendlichkeit.

Als könnte er meine Gedanken lesen bewegten sich seine Lippen zeitgleich mit meinen aufeinander zu und auch wenn er kein guter Küsser ist, autsch, er hat meine Nase voll erwischt, war das immernoch besser als nichts.

Ich möchte nur darauf hinaus, dass, egal, wie beschissen es bei euch laufen mag Probleme meist von anderen geschaffen werden, und ihr ab und zu einfach einen Scheiß geben solltet, euch selbst zu schätzen wissen solltet, ohne euch zu verbiegen, für andere.

Und die Moral von der Geschicht: Bist du erst mal selbstverliebt, lebt sich's völlig ungeniert.
Danke schön.

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