Montag, 5. November 2012

Der erste Tag - Das Grauen beginnt (Teil 3)

Sandy führte die anderen über das Außengelände des Hotels, wo es ein Volleyballfeld, einen Tennisplatz, Fußballtore, einen kleinen künstlich angelegten Teich mit einem von ihm abgehenden Bächlein, das eine Runde durch das Gelände zog und dann an anderer Stelle wieder in den Teich hineinfloss, gab.
 Alles in allem sah alles sehr schön und gepflegt aus, wenngleich die Natur bereits im Sterben lag, das feuchte Laub, das von den Bäumen gefallen war bereits eher braun als gelb, doch das war nun einmal der Lauf der Natur. Das ganze Gelände wurde durch hohe Hecken abgegrenzt, hinter dem Hotel erstreckte sich ein riesiger Mischwald, der etwas Bedrohliches an sich hatte. Als kleines Kind hatte sich Sandy immer vor dem Wald gefürchtet, was auch durch ihre Eltern begünstigt wurde, die ihr immer schreckliche Geschichten vom Verlorengehen und Sterben im dunklen Wald erzählt haben, um sie davon abzuhalten, dorthinzugehen. Es hatte seine Wirkung nicht verfehlt, doch zu welchem Preis? Eine ausgewachsene Psychose? Eine siebzehnjährige mit Angst vor Wäldern? Wahnsinn, danke, Mom, Dad. Doch letztendlich war es egal, mit dem Wald kamen sie schließlich nicht in Berührung, stattdessen könnte sie mit Dick Tennis spielen oder den Jungs zuschauen, wie sie sich beim Fußball blamieren. Der Tag war wie dafür geschaffen, ihn draußen zu verbringen, schien doch die warme Herbstsonne und ließ sich doch am Himmel kein einziges Wölkchen blicken, um ihnen die Laune zu verderben. Sandy fragte die anderen, was sie am liebsten machen wollen und nach einigem herumdiskutieren einigten sie sich darauf, sich beim Fußball zu blamieren. Sie gab also Mitch den Schlüssel für den Schuppen, in dem die verschiedenen Sportutensilien wie Fußbälle und Tennisschläger gelagert wurden, der sich gleich darauf Tom schnappte, weil er nicht allein gehen wollte.

„Warum müssen wir den Scheiß machen? Kann nicht wer anders gehen?“, maulte Tom und Mitch war nach nicht mal 50 Metern drauf und dran ihn wieder wegzuschicken. Wie konnte jemand nur so nervig sein? Natürlich hatte er ihn gebeten mitzukommen, weil die beiden meist ganz gut miteinander klarkamen, doch hatten sie auch ihre Differenzen und das ständige Maulen Toms machte Mitch rasend. Er hatte seine Qualitäten, er war recht zuverlässig, wenn es um etwas wichtiges ging, aber bei Belanglosigkeiten wie dem Holen eines Fußballs konnte er ziemlich zickig werden. Und das, obwohl er am lautesten geschrieen hatte, dass Fußball gespielt werden solle. „Nein, es kann niemand anders gehen, also bringen wir das schnell hinter uns und dann ist gut. Kannst du einmal aufhören zu nölen?“ Natürlich war das nicht die feine englische Art, aber irgendwie tat es gut, Druck abzulassen, sonst würden die beiden sich wohl in 3 Tagen an die Gurgel gehen. Als sie am Geräteschuppen ankamen steckten sie den Schlüssel ins Schloss, und zogen an der Tür, die nur schwer nachgab und einigen Lärm beim Öffnen machte. Natürlich maulte Tom wieder, wie heruntergekommen alles war, aber Mitch hörte nur mit halbem Ohr zu. Sein Blick fiel in den Schuppen, in dem sich nicht nur allerhand Sportgeräte sondern auch ein massiver Holzschrank, der mit einer rostigen Kette verhangen war, befanden. „Halt doch mal die Klappe. Hast du eine Ahnung, wie wir diese Kette wegbekommen? Ich will wissen, was da drin ist.“
- „Sieht nicht sonderlich stabil aus. Aber wir können hier nicht einfach die Sachen kaputt machen, das geht doch nicht“, erwiderte Tom, der sehr verantwortungsbewusst war und auch Sandy keinen Ärger machen wollte, schließlich war es seine Idee, hier zu sein.
„Du bist so ein Langweiler“, sagte Mitch noch, während er einen gut aufgepumpten Fußball suchte. Er schubste Tom aus dem Schuppen, sagte: „Komm, du Memme.“ und schlug die Tür wieder zu.
Er schloss nicht ab. Es waren ja ohnehin nur sie da.

Während die Jungen Fußball spielten verging die Zeit wie im Flug und aus dem gerade angebrochenen Tag wurde schnell Nachmittag und langsam fing es in den Bäuchen der 'Fußballer' wieder an zu grummeln, weshalb sie sich entschlossen, Sandy etwas leckeres kochen zu lassen, während sie rumgammelten, schließlich hat Mason Frühstück gemacht und Sandy kam als letzte und sei als Frau ohnehin für diese Arbeit prädestiniert.

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