Samstag, 24. März 2012

Samstagsposting

Auch eine ältere Geschichte von mir und langsam gehn mir die Texte auf dem Laptop schon aus. xD

Ich bin ein ganz normaler Junge, etwas depressiv und war daher eine Weile in einer Kinder- und Jugendpsychiatrie untergebracht. Ich lernte dort viele Menschen kennen und vor allem hübsche Mädchen, was mir allerdings nicht allzu gut tat, da ich dazu neigte mich Hals über Kopf zu verlieben. Die Geschichte, wie sie hier geschrieben steht, hat sich so zugetragen, man mag mir also verzeihen, dass sie vielleicht unrealistisch oder wie von einem Verwirrten geschrieben anmuten mag. Verwirrt waren wir dort alle irgendwie.


„Du weißt, dass ich dich liebe.“

- „Tut mir leid.“


Schon wieder hat sie mir von ihrem Traumtypen erzählt. Jedes Mal rammte sie mir ein Messer ins Herz, kippte kiloweise Salz in meine offene Wunde. Ich wusste genau, dass ich keine Chance bei ihr hatte, ich war halt nicht ihr Typ.

„Lass uns aus dem Zimmer rausgehen“, sagte sie und sah mich mit ihren wunderschönen Augen an. Mein Blick rutschte tiefer, auf ihre süße, spitze Nase, ihre schönen, so herrlich weich aussehenden Lippen, ihr Dekolleté. Benni, wach auf, sagte ich mir und verließ mit ihr den Raum. Ich verspürte vielerlei: Angst, Wollust, Trauer, Wut. Meine Augen verengten sich, meine Hände ballten sich zu Fäusten, mir war zum Heulen zumute. Würde sie je verstehen, was ich ihr mitteilte?


Wir gingen ins Aufenthaltszimmer der Psychiatrie, in dem sich ein Sessel, in welchen sich mein Schwarm niederließ, 2 Couchen, eine von einer anderen 'Mitinhaftierten', wie ich die anderen Patienten zu nennen pflegte, besetzt, die andere frei, sodass ich mich dort hinsetzen konnte, und ein Fernseher befand. Es lief eine unsinnige Castingshow, der ich allerdings kaum Beachtung schenkte. Ich starrte frustriert auf meine Knie. Wut packte mich, einfach so, ich kniff in mein Bein, um sie zu unterdrücken. Mit der Zeit schlug diese Wut in Trauer um. War ich nicht eigentlich hier, damit es mir besser geht? Diese Gedanken schossen mir mehr als einmal während meines Aufenthaltes in der Klinik durch den Kopf. Doch allmählich hatte ich resigniert. Wie oft habe ich probiert, die Liebe zu ihr aufzugeben, wie oft scheiterte ich dabei? Immer wieder sprudelten meine Gefühle, die ich nicht kontrollieren konnte, auf.


„Ich will so kalt sein, dass alle erfrieren,

will mich nie mehr verlieben, um nie mehr zu verliern.“


Wie oft sang ich diese Zeilen aus einem Lied still in meinem Kopf?


Plötzlich sagte das Mädchen, dem ich am liebsten mein Herz geschenkt hätte, aus heiterem Himmel „Du bist!“ und tippte sanft auf meinen Arm. Instinktiv zuckte ich zusammen und guckte sie danach fragend an.

Zögerlich und immer noch leicht genervt von dem Gespräch, das wir vorhin geführt haben erwiderte ich „Du bist.“ und berührte sie an der gleichen Stelle. Scheinbar zu hart, denn sie sagte: „Au, das musst du viel zärtlicher machen“. Gesagt, getan. Damit gab sie sich scheinbar zufrieden. Ich verfiel wieder in meine depressive Stille und zählt Staubkörner auf dem Boden, bis sie langsam und zärtlich anfing mit ihrem Finger auf meinem Arm Kreise zu ziehen. Ich ließ mir nichts anmerken, doch in jeder Sekunde, die diese Berührung andauerte war es, als ob mir sanfte Stromschläge in den Körper geschickt würden.

Urplötzlich hörte sie wieder auf. War ja zu erwarten.

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Bis dann.

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