Donnerstag, 22. März 2012

Täglicher Pflichtpost. (:

Hallo Leute, solange wie ich noch keine neuen Texte fertig gestellt habe, füttere ich das Blog einfach mit älteren Texten.. :p
Der folgende Text ist eher ernst, steht also in einem starken Kontrast zum Schultext. Dennoch wünsche ich euch, dass ihr euch an diesem Text in irgendeiner Form bereichern könnt.

Der Psyche ausgeliefert


Es gibt Zeiten, da liegt man im Bett, schließt die Augen und findet dennoch keine Ruhe. Zeiten, in denen man sich nichts sehnlicher wünscht, als endlich in einen schlafähnlichen Zustand zu fallen, um aufhören können, zu denken.

Ich weiß nicht, wie oft ich von solchen Momenten übermannt wurde, wie alt ich war, als es das erste mal geschah doch eins weiß ich: Dieser Zustand wird mich mein Leben lang verfolgen. Nicht jede Nacht, vielleicht bleibe ich einmal ein ganzes Jahr verschont, doch irgendwann schlägt es wieder ein wie eine Bombe.

Es fängt harmlos an. Ich lege mich schlafen, wie jeden Abend, mein Herz pocht ungewöhnlich stark. Oder? Ich höre tief in mich hinein. Da stimmt doch irgendwas nicht.

Während ich mit einer Hand meinen Puls fühle und überprüfe, ob es besorgniserregend sein sollte, schießen mir die Erinnerungen an den heutigen Tag in den Kopf. Ich will nicht daran erinnert werden, was passiert ist. Ich habe doch sowieso den ganzen Tag daran gedacht, warum kann ich nicht wenigstens jetzt einfach nur ruhig schlafen?

Mein Puls scheint normal zu sein, ich komme langsam zur Ruhe.

Doch nun fällt mir das Luftholen schwer. Ich atme tief ein, doch es fühlt sich an, als liefe die Luft an meiner Lunge vorbei. Es wird immer schwerer. Es ist, als würde eine Schlaufe immer fester um meinen Hals gezogen werden. Wie an einem Galgen, nur weniger ruckartig. Wie oft habe ich mir gewünscht, dass mir endlich wirklich die Luft wegbleiben würde, damit dieses Gefühl endlich aufhört?

Doch habe ich es mir wirklich gewünscht? Habe ich nicht eine panische Angst vor dem Ersticken, nur, um mir dann zu wünschen, es würde wirklich geschehen?

Ich werde wohl langsam irrational.

Und weiter schießen die Bilder des heute Erlebten auf mich ein. Hätte ich nicht vielleicht anders handeln sollen? Sollte ich nicht mein jetziges Ziel aufgeben und ein neues anstreben? Sollte ich nicht einfach probieren, gar keine Ziele mehr zu haben?

Langsam reicht es mir, ich wälze mich nun schon seit mehr als einer Stunde von einer Seite zur anderen. Doch was soll ich tun? Wen soll ich erreichen? Bin ich nicht allein? Würden mich meine Freunde nicht für verrückt halten, wenn ich sie in einer Sonntagnacht anrufe um ihnen zu erzählen, dass ich keine Luft mehr bekomme? Klagt nicht meine Mutter darüber, dass sie aufgrund ihrer Arbeit zu wenig schläft? Soll ich sie dann nur wecken, weil ich durchdrehe?

Nein.

Nein.

Nein, und wenn ich die ganze Nacht wachliege. Ich kenne diesen Zustand zu gut, als dass ich mir Sorgen machen müsste, doch ich kenne ihn zu schlecht, als dass ich mir selbst helfen könnte.

Ich kann mir nicht selbst sagen, dass alles gut ist, dafür denke ich nicht rational genug. Ich kann mich nicht selbst fragen, ob mich etwas bedrückt, ob ich es nicht vielleicht einfach herauslassen möchte.

Ich brauche jemanden an meiner Seite, der meine Gefühle versteht, aber gibt es so jemanden?

Gibt es jemanden, der immer an meiner Seite sein kann, um mich aufzumuntern? Um mich anzuhören?

Mein Atem wird wieder schwerer. War er etwa die ganze Zeit normal?

Ich habe mich so auf das Denken konzentriert, dass ich gar nicht darauf geachtet habe.

Mein Herz rast auch ziemlich stark.

Verzweiflung packt mich. Was ist das für ein Leben? Warum ich? Warum bleibe ich nicht verschont von diesem Terror? Tränen fließen über meine Wangen, ich fange an wild zu schluchzen.

Warum bin ich allein, warum gibt es nicht DEN Menschen für mich?

Ich drücke meinen Kopf in das Kopfkissen. Am liebsten würde ich etwas zerstören, ich bin wütend, traurig, am Resignieren. Zwei Gefühle, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Ein Gefühl des Aufbäumens und des Aufgebens und dennoch spüre ich sie nahezu gleichzeitig in mir.


Während ich weiter darüber nachdenke, wird mein Kopf schwer und ich sinke in einen unruhigen Schlaf voller wirrer Träume.

3 Stunden später klingt mein Wecker, er scheint mich zu verhöhnen.



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